Verbindung von Hof und Familie

Familienverbände
Vor 300-400 Jahren lebten in den Dörfern des Kirchspiels Achim nur wenige Menschen. Da reichte im Kirchenbuch für eine Geburt noch eine Angabe wie "Bischof, Lüsse, Oyten, 19.03.1671" und zu den Eltern "Lüsse" offensichtlich aus. Steigende Einwohnerzahlen führten dazu, dass die Einträge zunehmend durch Angaben wie Beruf, Höfeklasse, Vorname der Mutter, Taufpaten und - bei Heiraten - Daten der Eltern ergänzt wurden. Damit kann heute in den meisten Fällen der Familienverband ermittelt werden. Häufig ist das nur durch Ableitungen, Indizien und mit einem Rest an Ungewissheit möglich - besonders, wenn die Familiennamen nach Gehör und die Vornamen nur in Kurzform geschrieben wurden.

Höfenummern
Aus den Höfeakten ist ersichtlich, dass in den Ämtern schon vor 1750 Höfe nummeriert wurden. Es handelte sich dabei jedoch um interne Nummern, die nicht allgemein bekannt waren. In der Häusersteuerrolle wurden sie noch bis um 1900 parallel zur Brandkassenummer aufgeführt. Eindeutige Höfenummern wurden infolge der Einrichtung von Brandkassen erst ab 1750 vergeben. Noch bis zum Ende des vorigen Jahrtausends wurden diese Nummern in Verbindung mit dem Dorfnamen als amtliche Anschrift verwendet. Höfenummern wurden jedoch in den hiesigen Kirchenbüchern überhaupt nicht erwähnt. Insofern kann eine Geburt zwar einer Familie, nicht jedoch einer Hofstelle direkt zugeordnet werden.

Welche Familien lebten auf dem Hof?
Wenn eine eindeutige Verbindung von Hof und Familie also nicht zweifelsfrei möglich ist, muss stets in allen verfügbaren Quellen nach Übereinstimmungen oder Ähnlichkeiten von Namen und Daten gesucht, abgewogen und bewertet werden. Eine Sicherheit gibt es nicht. Der vermeintliche Treffer kann sich später als Irrtum herausstellen. In diesem Bereich ist die Fehlerrate besonders hoch.-
Auf Dauer fehlerfrei ist nur der, der gar nichts tut.

Stand vom 07.12.2025